Heute habe ich einen Fahrradfahrer gekreuzt, der auf den ersten Blick glatt als „Prinz Charles“ durchgegangen wäre. Was mich auf den unglaublich philosophischen Gedanken brachte, dass eigentlich wir die Könige sind. Da wir frei sind, aufs Fahrrad zu sitzen und dahin zu fahren, wo wir gerade möchten. Ein König (oder angehender König, oder irgendwo in der Thronfolge stehender König) kann das nicht. Geht nicht. Ist ein no-go. Wie schön ist es doch, dass wir die Könige sind!!

Mistral oder nicht? Heute wieder ausgesprochen windig. Und als Rückenwind. Das wiederum deutet auf den Mistral… allerdings ist der Mistral ein katabatischer Wind, also – gemäss Internet – ein kalter, oft starker Fallwind.
Kalt war es heute definitiv nicht. (Ja, ich kann Fahrrad fahren und fotografieren gleichzeitig… jedenfalls bei 9.2 km/h)

Heute sind wir über endlose Felder gefahren. Irgendwann sagte der Teenager ganz trocken, „Mami, da rennen drei grosse Hunde auf uns zu“. Ich gucke so rüber. Aha. Herdenschutzhunde. Habe ich total tolle Erfahrungen mit. Na also, dann mal kräftig in die Pedale treten… .

Eine Nacht habe ich in Orange geplant. Was nicht ganz an der ViaRhona liegt. Wie auch immer. Wir sind gegen 18.00 Uhr dann fast alleine im Amphitheater. Und, ich singe. Eine Opern-Arie. Ganz laut, wirklich ganz laut – ich kann eigentlich (noch!) nicht wirklich gut singen. Aber Operngesang geht, erstaunlicherweise. Jedenfalls dachte ich, ich bin mit meiner Familie alleine und schmettere eine richtig laute Arie. Da sehe ich, dass 10 Meter weg von mir noch jemand ist. Wie peinlich! Aber plötzlich habe ich Lust nochmals zu schmettern, der Teenager feuert mich an. Also, noch eine Arie. Der (fremde) Mann kehrt umgehend um und meint, ich solle mehr singen. (Huch, geht ja gar nicht) – Trotzdem ein wirklich krasses Erlebnis. Irgendwie. So.
Heute: 80.28 km. (Obwohl nach meiner Berechnung nur 64 km angestanden hätten. Irgendwo ist was „schief“ gelaufen)
Memories are made of this. Odevwie der Kölner sagt: Verdamp lang her, verdamp lang.
Arien habe ich dort nicht geschmettert, aber immer wieder Schönes erlebt. Ich traure der Provence immer noch hinterher.
Habt’s fein weiterhin!
Astrid
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Danke liebe Astrid. Liebe Grüsse aus Avignon, Sibylle
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