Im Mercat de l’Olivar habe ich mir spontan einen kleinen Sack mit Mandeln gekauft. In der Schale. Hatte ich so noch nie. Meine Mandeln kamen bis anhin geschält und abgepackt aus der Migros. Immerhin Bio.
Was für ein Unterschied! Mandeln in der Schale sind deutlich aromatischer. Luftiger.
Mit „bescheidenen“ Mitteln habe ich Foodies meiner Mandeln gemacht. Von denen, die ich nach Hause mitgenommen habe. (Endlich kann ich sie aufessen, hahaha) Bescheiden, weil mir immer etwa dasselbe Geschirr unterkommt (und dasselbe Leinentuch – muss dringend in Sachen „Unterlage“ investieren… 😉). Ich horte keine gefühlten Tausend Teile Geschirr. So einfach ist das.
Das alte Silbertablett stammt vom Teeservice, das meiner Grossmutter oder Urgrossmutter gehört hat. Es ist also echte Patina dran. (Auch das Leinentuch kommt aus familiärer Herkunft, vermutlich aus einer Mitgift, mit hübsch gesticktem Abschluss)
Da ich im Netz keine brauchbaren Ratschläge zum ultimativen Foodie mehr gefunden habe, ist in stundenlanger Meditation über Foodies eine wahnsinnig attraktive Liste mit cleveren Tricks entstanden. (*hüstel*)
Meine herbei meditierten Foodie-Tricks:
- Früchte mit der Bügeleisensprühdüse (was für ein Wort!) befeuchten, sozusagen Tautropfen sprühen – so als ob sie frisch ab Feld kommen…
- Tomaten mit Schuhputzmittel polieren – fantastischer Glanz. (Frucht bitte bitte nicht mehr verzehren)
- Falls das mit dem Foodie länger dauert, eine volle Kinderwindel hinter das Essen stellen, so dampft es auch noch wenn das Essen schon längst kalt ist, … ach, wenn grad‘ kein Baby im Haus ist, das Dampfbügeleisen würde diesen Job sonst auch gut meistern…
- Haarspray bringt sicher jedes Rüeblikraut zum Stehen… (
nicht zu verwechseln mit Viagra) - Die Kleinfächerkiste mit den schön sortierten Nägeln, Schrauben und Muttern (vom Mann) kurzerhand leeren und Krümmel sammeln
- Für den Wow-Effekt jegliche braunen Lebensmittel wie Kartoffeln, braune Champignons und so mit glitzerndem Selbstbräuner einstreichen…
- Du hast kein Fruchtcoulis zur Hand für den Klecks neben dem Dessert? Noooouuuu probläm! WC-Ente! Einfach WC-Ente verwenden (bitte die neue Flasche!) (nur für’s Foto!)
- Echte Profis verwenden ja auch Zubehör, das den Food ungeniessbar macht (Leim und so). Also, wenn etwas auf der Stelle bleiben muss: Kaugummi. Gut durchgekauten Kaugummi verwenden (bitte vor Ankunft der Gäste wieder entfernen)
- Punkt Punkt Komma Strich? Nee. Geht gar nicht. Anordnung in Linien, Kreisen und Dreiecken. Für den Gag-Effekt: Augen aufkleben. So wie hier : Golden Freckles, #showmeyourgooglyeyes 👀. (Ich finde diese Ideen klasse)
- Raucheffekte ausgeblasener Kerzen wirken immer mystisch, Schattenspiele mit den Händen originell – es gibt Wild? Fix den Hirsch per Handschattenspiel auf den Tisch projiziert: Klick zu Pinterest.
- Keine Berührungsängste zu Unterlagen: Vom Schrottplatz rostende Bleche mitnehmen, flache Steine aus dem Bach, furchige Holzlatten vom Abbruchhaus, Herbstblätter, …
- Geistesblitz, Geistesblitz … jegliche Tuben, Dosen, Cremen, die du in deinem Schminkkoffer findest, verwenden: Dem Apfel fehlen die roten Pausbacken? Wangenrouge, ich sag‘ nur Wangenrouge. Keine Krümmel zur Hand? Die Lidschattenpalette ausleeren, grosszügig zerhacken und drapieren. Wimperntusche. Hm, wofür? Ah. Hübsche Zeichnungen auf dem Dessertteller. (Statt diese feinen Schokolinien)
Puh, das sind schon ganz schön viele Ideen. Ich gestehe. Keine von mir erprobt. Ich wiederhole. Auf keinen Fall essen. (In der heutigen Welt muss man auch schreiben, dass ich jegliche Haftung ausschliesse)
Also: Weil ich Mandeln mag – und Foodies – verlinkt bei Mittwochs mag ich.
Ja, man könnte sich da echt investieren, in diese Foodies. Es gib sogar Kurse, wo man lernt, wie man Essen fotogen in den Blog bekommt. Soll ja Spaß machen, der Sinn dahinter erschliesst sich mir nicht….
Herzlichst
yase
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