… das frisst er nicht. (Jetzt wo ich dieses Sprichwort so schreibe, muss ich schon sagen, finde ich es sehr, sagen wir mal sehr „unfreundlich“ formuliert) – Warum ich es also schreibe? Ich bin dieser Bauer! Zumindest war ich das gaaaanz laaaange! Die einen nannten es „gschnäderfrässig“ (heikel für Speisen), ich nannte es anspruchsvoll (hier wollte ich zuerst ein Smiley setzen, konnte mich aber zwischen „Augenzwinkern“ und „Zähneknirschen“ nicht entscheiden).
Ich könnte zu diesem Thema Geschichten erzählen… Geschichten aus dem Jahr Asien… wo ich in Thailand bei einem Trecking in einer Hütte Kartoffelstampf verspeiste (und sehr sehr glücklich war)… auf Borneo in einer Jungle Lodge über Essen (Schweizer Essen notabene) fantasierte… in Kambodscha im schweizerisch-kambodschanischen Restaurant Wurst und Kartoffelsalat bestellte (während der Mann zufrieden autenthischen Asiafood orderte)… auf Tauchbooten alles Gemüse und alle Früchte aufass… in Singapore nur vegetarischen Reis bestellte (in fried rice tummelte sich zu viel klein gehacktes Getier)… .
Nicht dass ich nicht probierte. Aber, hm, ich konnte mich für keine „exotischen“ Speisen begeistern. Trotzdem fand ich mich (jung) tapfer in der Bretagne an einem Tisch sitzend einen Teller Spaghetti mit diesen kleinen braunen Muscheln vor mir (was genau ist eigentlich an diesem gummigen kleinen Stückchen Muschel lecker?)… damals glaubte ich sogar, ich müsse bloss drei vier Mal Crevetten essen und dann klappt das schon mit mir und diesen kleinen rosa Eiweissbomben… nachdem ich jedoch in einer lustigen Runde am Tisch meinen überdimensionalen Brechreiz beinahe nicht mehr unter Kontrolle kriegte, wusste ich, das wird nie was… hach, da gäbe es noch die eine oder andere Geschichte… „steam boat“ in Singapore (als der Kellner mit einem Topf zappelnder Garnelen kam, wusste ich, heute Abend werd‘ ich kaum satt)… aus Versehen einen Salat geschöpft, in dem einige Bestandteile Saugnäpfen dran hatten – ohne zu kauen runtergeschluckt, weil’s ein geschäftliches Essen war…
Dass ich mit diesen Vorzeichen gelbe und rote Currys zu mögen und lieben begann, WOK-begeistert bin, trotzdem immer wieder ungewohnte Geschmacksrichtungen probiere, zeichnet mich als verbesserlichen „Bauer“ aus (finde ich).
Als ich dann in den Sommerferien in Pörtschach meinen „Himbeere küsst Martini“ schlürfte und dem Sushi Koch hinter mir zuschaute, wie er diesen Lachs vorbereitete, war die Zeit für Sushi gekommen. Genauer Nigiri Sushi im Raffl’s @ Lakes.
Einen Nigiri Sushi „Saibling / Tiroler Speck“ bestellt und vom Koch einen „Lachs / Soja“ als Zugabe geschenkt bekommen. Wie von ihm behutsam in die „Sushi-Thematik“ eingeführt, als „Praline“ genossen… hm, herrlich! Yeppa, ich bin kein Bauer mehr, nur noch ein Bäuerlein 🙄.
Verlinkt bei Mittwochs mag ich – weil ich Nigiri Sushi wirklich wirklich mochte. So sehr, dass ich wiederholen würde.