Der Himmel ist überall gleich.

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Bloss auf der Erde passt das mit der Gleichheit einfach nicht.

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Das Buch.
Eine Frau und ein Mann werden verheiratet, um zwischen zwei Clans eine lange Blutfehde zu beenden.
Doch die Wahl des Brautpaares wurde von beiden Clans als Rache oder Strafe vollzogen.
Die Frau, die die Schule besuchen durfte, ist gebildet, hat gerade einen Universitätszugang beantragt und gilt mit 20 schon als alte Jungfer.
Der Mann, der mit seinen Reden zum Recht der Frauen auf Bildung, medizinischer Versorgung und anderen solchen „verrückten“ Reden total aus dem Rahmen fiel.
Zwei Menschen, die noch nie ein Wort gesprochen hatten und sich in der Hochzeitsnacht fanden.
Sein Hochzeitsgeschenk an sie: Eine Levi’s Jeansjacke.

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Eines der Kinder 1990 geboren.
Das Mädchen bekommt vom Vater drei Namen geflüstert: Maria, Gulgatai, Toorpakai. Und: „Maria, du hast drei Namen, aber nur ein Leben. Nutze es gut und sinnvoll.“
Mit vier Jahren verbrennt sie alle Mädchenkleider und schneidet sich die Haare ab.
Im Pakistan dieser Zeit will sie nicht Mädchen sein.
Sie will draussen Ball spielen, Fahrrad fahren, Murmeln werfen, herumtollen.
Ihr Vater lacht, als er sich von seiner zweiten Tochter verabschiedet und einen neuen Sohn in die Arme schliesst (!).
Fortan hiess sie Dschingis Khan.

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Und lebt wie ein Junge. Irgendwann kommt sie zum Squash spielen. Und findet ihre Leidenschaft. Ihre Tarnung fliegt auf, als sie für einen Wettkampf ihre Geburtsurkunde vorweisen muss. Von da an gehören immer deutlich werdende Morddrohungen zu ihrem Leben. Bis sie ihr Land verlassen wird. Um sich zu schützen. Um ihre Familie zu schützen.

Eine furchtbare Sequenz des Buches: Die Steinigung eines 16-jährigen Mädchens, das mit seinem gleichaltrigen Freund „durchgebrannt“ ist – junge Liebe, wie sie in vielen Ländern gelebt werden darf. Stein für Stein wird das Mädchen erschlagen. Faustgrosse Steine, dann etwas grössere. Das Mädchen wimmert, fleht um Gnade. Vor allem bei ihrem Vater. Bis es nur noch auf dem staubigen Boden liegt. Der ganze Körper zerschunden und zerschlagen. Mit dem letzten Stein beendet der Vater ihr Leben.

Auf der Erde ist nicht alles gleich. Ganze Völker werden drangsaliert, unterdrückt, können nicht frei leben. Und ganz oft geschieht dies deutlich nachteiliger für die Frau.

Verlinkt bei Die Raumfee.


2 Gedanken zu “Der Himmel ist überall gleich.

  1. Die zweite Hälfte des Himmels gehört uns Frauen immer noch nicht. Auch bei uns hier im sicheren und recht freien Europa. Das Bild von uns bestimmen wir nicht selbst, wie Susanne von mamimade heute deutlich macht. Und Evafuchs hat mir heute ein niederschmetterndes Titelblatt geschickt einer österreichischen Gratiszeitung. Es könnte ein Dauerthema in unseren Blogs sein.
    Danke für den Buchtipp!
    Herzlichst
    Astrid

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