wegwunder

Auf wundersame Weise ist so was ähnliches wie Aladin’s Wunderlampe bei mir angekommen. Vor viiiieeeleeen Jahrzehnten war sie mit einem Lederband am Sattel eines Kamels befestigt und schaukelte von Düne zu Düne.

Während die weichen Kamelhufe im Wüstensand versanken, schepperte der kleine Deckel hin und her. Kam die Karawane an ihrem Rastplatz an, wurde mit einem kleinen Häufchen Holz ein Feuer entfacht. Gerade so gross, dass die Kanne passte.

Während das Wasser sich langsam erhitzte, wurden die Kamele abgesattelt. Zaumzeug klirrte, kurze Befehle hallten über den Rastplatz, Teppiche wurden ausgerollt, Sand weggeklopft und Zeltplanen gespannt.

Das sprudelnde Wasser wurde von der Glut genommen und kurz beiseite gestellt. Zur richtigen Zeit kamen würzige Teeblätter und Kräuter in das heisse Wasser.

Kleine bunte Gläser fanden ihren Weg aus sorgsamer Verpackung. Gekonnt und in hohem Bogen wurde der noch dampfende Tee nun in die Gläser gegossen. Noch heiss wurde der schmackhafte Tee getrunken. Gerade richtig zur Abendkühle, die sich nun, da die Sonne untergegangen war, über die Wüste legen und unter die Kleider kriechen würde.

Ja, diese Wunderlampe könnte es sein. Die Geschichte ist Fantasie, Fantasie der Worte. Was diese Kanne wirklich schon alles erlebt hat? Ich weiss es nicht. Sie kam so irgendwie zu mir. Aber meine Geschichte zu ihr gefällt mir. Und die Schlichtheit dieser einen Akelei.

Verlinkt bei Holunderbluetchen mit fantasievollen Grüssen.