Ich hab’s nicht so mit Handarbeiten. Nicht dass es mir nicht gefällt, was so alles genäht, gestrickt und gebastelt wird (im Gegenteil!)… es fehlt mir an Geduld (Wille) und Talent (Übung) dafür – und letztendlich wohl auch an Zeit (Prioritäten). Umso erstaunlicher war es, dass ich nach jahrelanger Berieselung von Häkeldecken auf Blogs und in Zeitschriften just zu dem Zeitpunkt anfing zu häkeln, als es gefühlt schon wieder out war.
Die Geschichte dieser Häkeldecke könnte also locker mit „Es war einmal…“ starten. So lange ist es her, dass ich mir ein Tutorial übers Häkeln angeschaut habe. (Ja, sogar das Anschlagen der ersten Masche musste ich auf einem Lernvideo gucken…)
Über einige Jahre hinweg habe ich dann jeweils im Winter ein paar dieser Quadrate gehäkelt. Jedes Mal musste ich die Häkelart von Neuem minutiös auf einem Beschreib nachlesen. Dann schlummerten Stapel von Quadraten im Schrank vor sich hin.
Sie schlummerten so lange bis ich an einem Abend von der Arbeit nach Hause kam und entdeckte, dass das Kind einige Quadrate vernäht hatte. Der Mann, dem dieser Tag zu Hause gehört, fand das gar nicht schlimm und liess das Kind gewähren. Ich geb’s zu: Im ersten Moment war ich gar nicht begeistert – stundenlange (ja, jahrelange! 😉) Arbeit würde nun vom 10-Jährigen sozusagen zusammen geschnurpft! Inspiriert durch eine Übung im textilen Werken war er jedoch hochmotiviert.
Schönheit oder Gefühl? Ich habe mich für Gefühl entschieden. Das Kind hat offiziell den „Auftrag“ bekommen, die Häkeldecke zusammen zu nähen. Fäden gucken da und dort heraus. Die Stiche sind recht gut zu sehen – in ganz unterschiedlichen Farben.
Es brauchte gar „tröstende“ Worte, als wir merkten, dass einige Quadrate verkehrt vernäht wurden und die schöne Seite nicht konsequent eingehalten wurde.
Diese Decke ist also ein Gemeinschaftswerk von mir und dem Kind. Und wenn ich dann mal alt bin, erinner‘ ich mich bei leichtem Frösteln daran und leg‘ sie mir um die Schultern. Sie ist nicht perfekt und muss es nicht sein. Perfekte Decken kann ich kaufen, die hier ist und bleibt einzigartig authentisch. (Ja, genau so hab‘ ich das Kind getröstet) Und schön ist sie auch noch.
Verlinkt bei Creadienstag.
Ja, die Decke ist wunderschön! Und was ist perfekt? Perfekt ist genauso so, wie die Decke ist, anders wäre langweilig! Alleine, dass ihr sie gemeinsam geschaffen habt, ist perfekt.
Liebe Grüße, Katha
LikeGefällt 1 Person
Die Decke ist toll! Und dass sie ein Gemeinschaftsprojekt ist, macht sie nochmal um einiges toller! Wenn zwei sich durchgebissen haben, um so ein großes Projekt zu vollenden und so schön werden zu lassen, ist das die Perfektion, die es braucht!
Liebe Grüße
Vanessa
LikeGefällt 1 Person
Euer Gemeinschaftswerk ist super schön geworden – so farbenprächtig, da fallen kleinere Ungenauigkeiten doch gar nicht auf! Eben ein Unikat, das ganz und gar einzigartig ist!
LG,
Alice
LikeGefällt 1 Person
Ja – sie ist wirklich wundervoll und einzigartig mit einer persönlichen Note – Super!
LikeGefällt 1 Person
Was für eine schöne Geschichte und eine tolle Decke ist entstanden.
LikeLike
Eine echte Gemeinschaftsdecke…wow! Das habt ich alle beide richtig toll gemacht…na vielleicht habe ich ja auch mal das Glück das eins meiner Kiddis…meine Werke vollenden. 🙂
Viele liebe Grüße die Nähbegeisterte
LikeLike
… ja bei mir war’s letztendlich Glück – wahrscheinlich wären die Quadrate noch Jahre im Schrank gewesen… ob’s immer Glück ist… hm 🤔. Herzlich, Sibylle
LikeLike
Ihr werdet euch beide sicher noch jahrelang an dieser Decke freuen und die scheinbaren „Fehler“ werden euch schon bald gar nicht mehr auffallen. Genau in so einem wunderbaren Unikat liegt doch der Reiz der Handarbeit 🙂
Liebe Grüsse,
Regula
LikeGefällt 1 Person