Im Oktober war ich beim Hexer. Seine Naturküche fasziniert mich. Er kocht mit Schnee, Heu, Steinen, Torf, Rostnägeln, Moos, Flusswasser, und und und. Die Speisekarte ist poetisch und Inspiration pur. Die Einrichtung und die kleinen Details faszinierend. Serviettenringe aus polierten Knochen. Vasen aus Horn.
Ich habe beschlossen, jetzt auch viel öfter Zutaten aus meiner natürlichen Umgebung in der Zubereitung von Speisen einzusetzen… Spinnweben, Staubmäuse, Cheminée-Asche, Gartenerde, Fahrrad-Bremsstaub… äh, wie auch immer. – Kurz vor der Vorspeise kam ein Brötchen im Blumentopf bzw. Tontopf auf den Tisch. Der Tontopf noch warm. Dazu eine Gewürzbutter serviert auf einem flachen Stein – vom Berg oder vom Fluss, liebevoll und natürlich. Das musste unbedingt nachgebacken werden, jetzt endlich „isses vollbracht“.
Die (neuen) Tontöpfe habe ich vor dem Backen zwei Stunden gewässert. Wie einen Römertopf. Trotz Suche fand ich kein überzeugendes Rezept. Eier im Brot? Fand ich seltsam. So griff ich auf das Grundrezept für Formenbrot von Betty Bossi zurück:
- 500 g Mehl (ich habe 500 g Ruchmehl verwendet, man kann die Mehle auch mischen, z. B. je 250 g Zopf-/Weissmehl und Ruchmehl)
- 1.5 Teelöffel Salz
- 1/4 Würfel Hefe, ca. 10 g, zerbröckelt (ich habe Trockenhefe verwendet, 1 Tüte à 7 g, Mengenangabe gemäss Tüte)
- 2 Teelöffel Malzextrakt (das habe ich weggelassen, da ich kein Malzextrakt vorrätig hatte)
- 3.5 bis 4 dl Wasser
Die Tontöpfe nach dem 2-stündigen Wässern gut mit Backpapier auskleiden. Sonst klebt das Brot am Ton.
Die Zutaten für den Teig gut durchkneten. Zum Starten mit dem Knethaken. Am Schluss will ich den Teig immer noch „spüren“ – die grobe Arbeit darf die Maschine aber gern machen. Den Teig halbiert in die beiden Blumentöpfe gelegt. Während gut einer Stunde bei Raumtemperatur aufgehen lassen.
Danach wurde es schwierig. Wie lange backen?
Die Tontöpfe haben einen Durchmesser von 15 cm (oben gemessen). Nach 40 Minuten habe ich das Brot aus dem Topf genommen, die Seiten mit Wasser bepinselt und nochmals 10 Minuten ohne Topf gebacken. (Auch die Seiten hätte ich gern knusprig) Das Brot war genau richtig.
Das Backpapier entfernen und das Brot im Topf servieren. Für Gäste würde ich vermutlich noch kleinere Blumentöpfe verwenden und als Brötchen im Blumentopf zum Salat, Suppe, Vorspeise oder Brunch reichen.
Pinterest-sei-Dank, verwende ich die Spinnweben schlussendlich nun als Öko-Traumfänger, ist wohl besser, als in der Pasta-Sauce… . Fröhliche Woche!
Verlinkt bei Creadienstag.
Ach, was für eine schöne Idee! Ich habe kleine Brotlaibe für Suppe in der Brotschale schon öfter in Keramikschalen gebacken, aber im Tontopf sind die Brote noch einmal besonderer präsentiert – vor allem, wenn man Gäste hat. 😉
Liebe Grüße,
Sarah
LikeLike
Den mit den Keramikschalen habe ich noch nicht gekannt, danke dir! Herzlich, Sibylle
LikeLike
Wow,die sehen total gelungen und lecker aus. Stelle ich mir auch als nette Idee für einen Brunch vor.
Viele liebe Grüße
Jeanne
LikeLike
Ja, das Brot hat sehr gemundet… schöne Grüsse, Sibylle
LikeLike