Juli 2016.

Im Juli sind Sommerferien. Diesmal haben wir drei Wochen in Namibia verbracht, genauer im namibischen Winter. Was so viel bedeutet wie „heisse Tage, kalte Nächte“. Darum waren nicht nur T-Shirts, sondern auch Mützen und Handschuhe (und Thermounterwäsche) im Gepäck. Zum Glück! Denn es kann sehr sehr kalt werden, wenn man in Namibia „auf Pad“ (unterwegs) ist.

Einer unserer ersten Stationen war die Kalahari. In der Kalahari haben wir die ersten Gnus (wildebeest) gesehen. Wildebeest könnte kein besserer Name sein. Vielleicht noch „verrücktebeest“. Die wildebeest können ganz schön wild herumrennen.

blue wildebeest

Der Fish River Canyon ist der zweitgrösste Canyon auf Erden. Grösser ist nur der Grand Canyon in den USA. Der Sonnenaufgang und -untergang im südlichen Afrika ist einfach atemberaubend. Was meinst du? Sonnenauf- oder -untergang?

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Sonnenaufgang

Die Fish River Lodge hat meinen persönlichen Architektur Award gewonnen.Fish River Lodge

Eine Canyon Tour ist dringend zu empfehlen. Ganz unten konnte man in einem wunderschön anzusehenden Canyon-Teich baden. Brrr, es war eiskalt. Trotzdem, wir waren drin (schliesslich ist kein Bergsee vor uns sicher… was soll da so ein eisig kalter Teich schon… schlotter, brr).

Fish River Canyon

Nur die B1 und B2 sind asphaltiert. Alles andere sind Sand- oder Schotterstrassen. Mit etwas Glück fährst du auf C-Strassen. Die D-Strassen haben den „Grader“ häufig schon länger nicht mehr gesehen. Hier durch die Namib. Unser Toyota Hilux hatte nahezu LKW-Bereifung. Ein weiser Vermieter. Denn das führt nicht allzu häufig zu platten Reifen. Die meisten Fahrzeuge in Namibia sind weiss, also sandig weiss. Weiss zieht die Hitze nicht zusätzlich an.

Namib

Abendstimmung über der Namib.

Namib

In der Region Sossusvlei. Hier im Bild die „Death Vlei“. Surreal. Zum Besuch der Region Sossusvlei gehört die Erkletterung der Düne Nummer 45 einfach zum Pflichtprogramm.

Death Vlei

„Mal schnell schauen, wer mich da stört“. Auge auf. Auge zu. „Wenn ich euch nicht seh, seht ihr mich nicht…“. Kauz mitten im Sossusvlei auf einem Baum.

Kauz

Der Oryx ist eines der surrealsten Tiere. Diese langen Hörner, die Fellzeichnung und der romantisch verspielte Schweif. Eigentlich fehlt ihm nur noch die Fee, die ihn reitet.

Oryx

Walvis Bay. Lauter Diamanten im Meer – und Flamingos.

Walvis Bay

Am Cape Cross haben wir die Zwergpelzrobben Kolonie besucht. Tipp: Durch den Mund atmen. So herzig die kleinen Dingerchen sind, so streng ist der Gestank. Und laut. Aber einfach herzerwärmend mit ihren Knopfaugen.

Robbenbaby

Im Erongo machen wir eine Buschtour mit zwei San Buschmännern. Die beiden laufen Barfuss durch den Busch. Das Kind machte es ihnen sofort nach… Klick zum Instagram-Foto. Und natürlich wurden wir auch in die Kunst des Feuermachens eingeweiht.

San Bushman macht Feuer

Im Damaraland haben wir die Wüstenelefanten gesehen. Und das Kind hatte wieder viel im Tagebuch zu schreiben.

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Ich habe mich auf dieser Reise einmal mehr in die Streifen der Zebras verguckt…

Zebra

…  und in die edlen Giraffen… und die Oryx hab‘ ich ja schon erwähnt (siehst du die Fee?).

Oryx Giraffen

Einer der Höhepunkte ist das Spitzmaulnashorn am Wasserloch. Es hat Zeit. So viel Zeit. Wie überhaupt alle Tiere in Afrika (die nicht gerade einen Löwen hinter sich haben). Da wird gegangen. Dann gewartet. Dann links geschaut. Rechts geschaut. Nach vorne. Ohren gespitzt. Wieder ein paar Schritte gegangen… der Zugang zum Wasserloch ist eine geduldige Angelegenheit.

Spitzmaulnashorn

Eine wild lebende Elefantenherde in einem Wasserloch baden zu sehen, ist pure Lebensfreude.

Elefanten am Baden

Dieser Leopard ist so richtig satt gegessen. Wir haben ihn über eine Stunde am Boden beobachtet. Wie er sich reckt und streckt. Von einer Seite auf die Andere wälzt. Gähnt. Mit den Augen blinzelt. Was für ein knuddeliger Anblick. Lass dich nicht täuschen! Diese Katze ist eine Raubkatze. Im nahen Baum hat sie einen Teil ihrer Beute platziert, darum bleibt sie gelassen liegen. Nach einer guten Stunde ist sie ausgeruht. Kaum auf den Beinen werden wir genaustens taxiert. Wir, die potenzielle Beute im offenen Safari-Jeep.

Ich könnte fast schwören, dass der Leopard ganz kurz mit dem Gedanken gespielt hat… der Guide hat uns zwar „aufgeklärt“, dass das Fahrzeug abschreckt und als Grenze gilt. Auf keinen Fall dürfen wir aussteigen, das wäre die Grenzüberschreitung. Aber wer kann schon die letztendliche Garantie übernehmen?

Heute jedenfalls ging alles gut. Mit einem kraftvollen Sprung ist er auf dem Baum. Holt sich aufgeregt den dort platzierten Hinterlauf und verschwindet im Busch.

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Eine Reiselektüre, die ich nur empfehlen kann, ist das Buch der eingewanderten Deutschen, Anna Mandus. Sie nimmt die Eigenheiten des Landes auf, betrachtet und hinterfragt kritisch ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die Lektüre ist unterhaltend, manchmal etwas seicht, dann wieder mit tiefen Einblicken und einer überraschenden Sichtweise auch auf vermeintlich schwierige Themen.

Licht und Schatten in Namibia


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